Nachdem Sie nun schon in Teil 1 einige Verhaltensweisen aufgezeigt bekommen haben, die gegen die eigene Eifersucht helfen, folgen hier nun weitere. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und wer weiß? Vielleicht möchten sie den ein oder anderen Punkt einmal experimentell umsetzen? Was hätten Sie denn schon zu verlieren?

3. Kontrollieren Sie den Partner nicht ständig.

Mit Kontrolle stürzen Sie sich lediglich weiter ins Dilemma. Zuerst: Können Sie einen Menschen ernsthaft zu 100 % kontrollieren? Falls Ihre Antwort jetzt „Nein“ lautet, dann können Sie im Grunde die Kontrolle auch direkt sein lassen, denn selbst wenn  Sie nur 1 % NICHT kontrollieren können, wäre es möglich, dass ausgerechnet in diesem winzigen Bereich das Fremdgehen stattfindet…  Doch welche Ergebnisse kann Ihnen denn die Kontrolle sämtlicher Bereiche Ihres Partners liefern? Klar, da wäre zum Einen das Worst-Case-Szenario: Sie stellen fest, dass er ein Verhältnis hat. Und jetzt? Endlose Vorwürfe und trotzdem ein weiteres Klammern an die Beziehung? Aber welche Chancen hätte eine Partnerschaft noch unter diesen Voraussetzungen? Oder sich die ganzen Seelenqualen ersparen und besser direkt „Schluss machen“? – Wie auch immer. Ob langsam schleichend oder mit einem riesigen Knall – in den meisten Fällen dürfte es das Aus sein. An dieser Stelle sollte man sich allerdings auch mal ehrlich hinterfragen, ob sich die Beziehung nicht schon weit vor der Entdeckung des abtrünnigen Verhaltens, längst auf einem absterbenden Ast befand. DENN: In eine wirklich intakte Beziehung kann keine dritte Person eindringen, oder?

Die zweite Möglichkeit: Sie finden diverse Nachrichten an eine Ihnen unbekannte Frau. Diese sind zwar in einem freundlichen Tonfall geschrieben und gänzlich ohne irgendwelche verfänglichen Formulierungen. Doch Sie vermuten dahinter nur eine gut getarnte Affäre – oder zumindest den Beginn einer solchen. Wie reagieren Sie? Vielleicht stellen Sie Ihren Partner ja nicht gleich zur Rede sondern „fressen“ das Ganze erstmal in sich rein. Wenn er dann gut gelaunt und völlig ahnungslos nach Hause kommt, werden Sie ihn vermutlich weniger herzlich als sonst empfangen. Auf seine Frage, ob irgendwas nicht in Ordnung ist, antworten Sie dann nur mit einem gereizten: „Nein, es ist nichts!“. Kein guter Start für einen harmonischen Feierabend. Oder aber, Sie platzen direkt mit Ihrer Vermutung heraus und machen ihm Vorwürfe. Ein Streit entbrennt, Ihr Partner ist angesichts Ihrer Unterstellungen und dem mangelndem Vertrauen schwer enttäuscht, Sie fühlen sich ebenfalls schlecht und zu alledem stellt sich auch heraus, dass es ich bei der besagten Dame um eine alte Schulfreundin handelt, die obendrein mit einer anderen FRAU verheiratet ist. – Wie auch immer. Erstmal hat Ihre Beziehung einen gewissen Schaden genommen.

Möglichkeit Drei: Sie finden überhaupt nichts. Doch das ist in Ihren Augen nur ein Beweis dafür, dass er seine Affären hervorragend zu verstecken weiß. In Ihrem Kopf hat sich der Gedanke manifestiert, dass er untreu sein muss. Es geht gar nicht anders. Daher verfolgen Sie nun eine andere Strategie: Sie provozieren Ihren Partner mit spitzen Bemerkungen. Egal ob er einfach mal 5 Minuten später von der Arbeit gekommen ist oder bei einem Spaziergang eine entgegenkommende Person – die hin und wieder auch weiblich sein kann – ansieht. Wenn im letzteren Fall die Person weilblich ist, könnte er ja seine Augen auch einfach schließen und für gewisse Momente blind weiterlaufen. Zumindest wäre das Ihrer Meinung nach die einzig korrekte Reaktion…

Fazit: Sobald Sie anfangen zu kontrollieren, unterstellen Sie Ihrem Partner die Untreue. In dem Moment, wo Sie das machen, ist Streit vorprogrammiert. Sie können also nur verlieren. Stellen Sie sich stattdessen lieber die Frage, warum Ihr Partner untreu werden könnte. Haben Sie selbst evtl. ein schlechtes Gewissen? Plagen Sie Minderwertigkeitsgefühle? Dann sprechen Sie offen mit Ihrer besseren Hälfte über Ihre Unsicherheiten. Das ist der einzige Weg, um eine tatsächlich hilfreiche Antwort zu finden. Sollte Ihr Partner sich irgendwann wirklich als untreu erweisen, dann ist Ihre Beziehung aus anderen Gründen gescheitert – aber wenigstens nicht aufgrund Ihrer ständigen Kontrollhandlungen und Vorwürfe.

4. Formulieren Sie Ihre Ansprüche an die Beziehung.

Machen Sie sich selbst wertvoll, indem Sie an Ihren Partner gewisse Erwartungen stellen, die er auch erfüllen sollte. Siehe dazu das psychologische Phänomen aus Punkt 2. Die meisten Menschen erachten ihr Gegenüber für umso wertvoller, je wertvoller man sich selbst „verkauft“. Probieren Sie es aus. Sie werden überrascht sein von diesem Effekt.

5. Achten Sie auf die Liebeszeichen Ihres Partners.

Die Eifersucht kann Ihnen so sehr den Blick verstellen, dass Sie nicht mehr in der Lage sind, die positiven Gesten Ihres Partners zu erkennen. Sie blicken permanent durch die Brille des Argwohns. Geben Sie Ihrem Partner wieder ehrlich die Chance, seine Liebe zu zeigen und erkennen Sie diese dann auch an. Andernfalls wird sich Ihr Partner vermutlich abgelehnt fühlen und aufgrund seiner vergeblichen Liebesmüh sämtliche, weitere Handlungen dieser Art Stück für Stück unterlassen. Die Krux: Jetzt haben Sie erst recht das Gefühl, dass er abtrünnig wird! Denn er gibt sich ja schließlich immer weniger Mühe…

6. Machen Sie Ihr Selbstwertgefühl nicht allein von der Gunst des Partners abhängig.

Niemand ist perfekt! Nicht Sie, aber auch nicht ihr Partner. Selbst, wenn Sie in ihm den perfekten Mann sehen, so haben Sie mit Sicherheit auch den ein oder anderen Schönheitsfehler an ihm festgestellt. Natürlich sind das in Ihren Augen keine Macken, sondern eher so etwas wie „Spezialeffekte“ die er hat und die ihn so besonders machen. – Warum also gehen Sie davon aus, dass es umgekehrt bei Ihnen anders sein sollte? Und warum haben Sie ihren Partner zum alleingültigen Schiedsrichter über Ihre guten oder weniger guten Eigenschaften gemacht?