Leute – redet doch einfach miteinander! Tipp 3 von 10

Die Serie geht weiter mit Abschnitt Nummer drei–> Offener Kommunikation. Eine der besten Waffen gegen dieses zerstörerische Gefühl.  Viele reden in ihrer Beziehung nicht darüber, was sie stört und fressen Vieles in sich rein

„Miteinander reden macht glückliche Paare.“ So lässt sich der Psychiater Michael Lukas Moeller (1937 – 2002) zitieren. Er schildert, dass das regelmäßige, konzentrierte Zwiegespräch die Beziehung lebendig hält – die Grundlage für eine dauerhafte Beziehung. So banal wie das klingt – so effizient erweist sich das in meiner täglichen Therapie Arbeit.

Wenn man dies erstmal wieder in die Beziehung einbringen muss, kann es hilfreich sein, wenn solch Zwiegespräche nach Regeln abläuft:

  1. Nehmen Sie sich Zeit – am besten 90 Minuten wirklich ungestörter Zeit.
  2. Einmal in der Woche – möglichst an einem festen Termin und über einen längeren Zeitraum
  3. Sprechen Sie abwechselnd – jeder ca. 10 bis 15 Minuten und zwar ungestört durch den anderen.
  4. Keine der Regeln sind starr – es sollen Hilfen sein und keine fixen Zwänge die von vorne herein alles (zer)stören, weil keiner Lust hat diese zu befolgen.

Paar-Kommunikation – um gut miteinander zu reden

Seit langem beschäftigen sich Therapeuten damit, warum Partnerschaften scheitern. Vielfach wurde zunächst vermutet, dass negative Dinge wie Geldsorgen, Arbeitslosigkeit, schlechte Wohnsituation oder einfach die Charaktere sich auf die Zufriedenheit der Partner auswirken.

Bei näherer Betrachtung erkennt man jedoch, dass keiner dieser störenden Elemente ein so großes Gewicht hat wie die Kommunikation mit dem Partner selber.

Als viel wichtiger stellte sich heraus, wie Paare mit Problemen umgehen, wie reden Sie in schwierigen Momenten miteinander? Schaffen sie es, Gefühle auszudrücken, die des anderen zu verstehen und gemeinsame Lösungsansätze für Probleme zu entwickeln? Diesen Fragen begegne ich immer wieder in meiner Praxis.

Das Wichtigste daher einmal grob zusammengefasst:

  • Bitte unbedingt vermeiden! Abwertende Kritik, persönliches Angehen, Verachtung, Abwehr, Abblocken.
  • Zum Beispiel: „Nie bist Du pünktlich.“ – „Nie bist Du für mich da.“  Oder auch: „Ich bin Dir ja sowieso egal.“
  • Teilen Sie offen Ihre Gefühle mit und machen Sie klar, dass Sie miteinander reden wollen!
  • Formulieren Sie Wünsche anstatt Vorwürfe! Die sogenannte „VW-Regel“ hilft. „Ich wünsche mir, dass….“ – klingt besser als: „Du machst ja sowieso….“
  • Die Suche nach einem Schuldigen hat immer nur ein Ergebnis – noch mehr Streitigkeiten. Eine absolute negativ Spirale
  • Sprechen Sie ruhig in der Ich-Form“ das macht das Gespräch persönlicher und hilft Verallgemeinerungen zu verhindern.
  • Sprechen Sie konkrete Situationen oder Verhalten an. Bloß keine Pauschalisierung! Also nicht: „Das sagen alle, dass du…“
  • Zeigen Sie während dessen Interesse an dem Gespräch. Kleine Zusammenfassungen des Gesagten helfen dabei zu zeigen, was ankam beim Partner und verhindern so Missverständnisse.
  • Die Umgebung spielt auch noch eine Rolle. Es hilft, sich dem Thema Eifersucht in einer ruhigen Atmosphäre zu stellen.
  • Tun Sie die Empfindungen des Partners nicht von vornherein als Unsinn ab. Man erreicht so, dass sich der eifersüchtige Partner,  trotz seiner zerstörerischen Gefühle, wichtig fühlt.

Fazit:

Eifersucht ist immer eine Sache, die mit einem selber zu tun hat. Viele machen den Fehler und machen den Partner oder andere Personen für ihre Eifersucht verantwortlich. Damit gibt man die Macht über die eigenen Gefühle ab und wird sich am Ende nur noch hilfloser fühlen.

Offen das Thema Eifersucht anzusprechen führt dazu, dass das Problem eingekreist, erkannt und angegangen werden kann. Freundinnen, Freunden, der Mutter, dem Vater, Bruder oder Schwester, teilen mitunter dieselbe Unsicherheit und feste Meinung zum Thema Eifersucht – das wird nicht helfen und in den meisten Fällen das Gegenteil des Erhofften bringen.

Der Partner wiederum kann durch ein offenes Ohr schon sehr viel dieser zerstörerischen Gefühle einfach in Luft auflösen. Gelegentliches Zuhören tut nicht weh und spart viel Ärger.

Die treibende Angst – verlassen zu werden – wirkt wie ein massiver Verstärker auf negative Gefühle. Nehmen Sie die Eifersucht selbst in die Hand und ändern Sie etwas an der Perspektive. Ändern Sie die Art wie Sie auf Eifersucht reagieren und lösen Sie sich von Ängsten.

Und wie immer gilt – Das gesunde Gefühl der Eifersucht ist ein Teil von uns. Dafür muss sich niemand schämen oder an sich zweifeln. EIN GEWISSES MAß AN EIFERSUCHT IST GESUND!

Es gibt leider keine 100% Sicherheit für: „Glücklich bis ans Ende aller Tage“. ABER – man kann mit dem Partner reden und die Dinge einfach ansprechen! Wer die Dinge direkt anspricht wird in 90% aller Fälle sehen, dass sich das Gefühl in Luft auflöst und keine Macht hat. 

Individuelle, direkt auf deine Person zugeschneiderte Tipps und Ideen, wie du dich für deine/n Partner/in attraktiv machst und den Prozess der Verhaltensänderung in Gang setzen kannst, vermittle ich gerne im Rahmen meiner Eifersuchts-Therapie.